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Gesundheitsförderung bei VW, Wer von den Mitarbeitern Leistung fordert...
 
Warum Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung?

Warum betreibt ein Unternehmen wie VOLKSWAGEN überhaupt Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung?

Auf diese Frage gibt es mehrere Antworten:

(1) Weil es rechtlich vorgeschrieben ist.

Im Gesundheits- und Arbeitsschutz existiert eine Fülle von Rechtsvorschriften, die die gesundheitliche Betreuung der Arbeitnehmer verbindlich regeln.
Beispiele hierfür sind in Deutschland das Arbeitssicherheitsgesetz, das Arbeitsschutzgesetz und die Unfallverhütungsvorschriften.

(2) Weil Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung eine wirtschaftliche Notwendigkeit sind.

Unternehmen, die im Wettbewerb erfolgreich bestehen wollen, brauchen leistungsfähige und leistungsbereite MitarbeiterInnen. Der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens hängt - neben den Faktoren Technik, Organisation und Geschwindigkeit - vor allem von der optimalen Nutzung und nachhaltigen Pflege seiner Humanressourcen ab.

Wissen, Engagement und Kreativität der MitarbeiterInnen bestimmen heute mehr denn je über die Marktposition und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Das Wissens- und Kompetenzkapital eines Unternehmens ist von größerer Bedeutung als sein Sach- und Finanzkapital - und wächst durch seine Nutzung. MitarbeiterInnen, die mitgestalten, mitentscheiden und mitverantworten und dadurch zu "MitunternehmerInnen" werden, sind ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.

Wir leben in einer Wissensgesellschaft; das im Unternehmen vorhandene große Potential kreativer und unternehmerisch denkender Mitarbeiter muss systematisch erschlossen und genützt werden. Vor allem geht es darum, implizites in explizites Wissen zu überführen. Damit wird das Wissenskapital eines Unternehmens vermehrt. Ein wichtiges Instrument dazu ist das Wissensmanagement, das auf die Produktion, den Erwerb, die Kommunikation, die Nutzung und die Konservierung des für ein Unternehmen relevanten Wissens zielt.

Die Leistungsfähigkeit und die Leistungsbereitschaft der MitarbeiterInnen werden ganz wesentlich durch ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden beeinflusst. Vom subjektiv empfundenen Gesundheitszustand hängt es in hohem Maße ab, welches Arbeitsverhalten ein Mensch zeigt. Von MitarbeiterInnen, die sich gesundheitlich beeinträchtigt fühlen, unzufrieden sind oder gar innerlich gekündigt haben, können weder hohe Motivation und Flexibilität, noch Kreativität und Innovationsbereitschaft erwartet werden.

Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Gesundheit der MitarbeiterInnen sind gleichbedeutend mit nachhaltig wirksamen Investitionen in das Human Capital - in das Können, Wissen und Wollen der MitarbeiterInnen. Zugleich tragen es durch eine Erhöhung der Unternehmensattraktivität dazu bei, dass die besten Talente auf dem Arbeitsmarkt gewonnen und dauerhaft an ein Unternehmen gebunden werden können.

(3) Weil Schutz und Förderung der Gesundheit der MitarbeiterInnen eine humanitäre und soziale Verpflichtung sind.

Die MitarbeiterInnen sind keine Produktionsfaktoren, sondern Menschen; die Arbeitskraft ist untrennbar mit ihrem Träger verbunden. Menschen besitzen keinen Wert, sondern eine Würde – und diese ist inkommensurabel.

Es wäre unmoralisch – und auch mit der VW-Unternehmensphilosophie unvereinbar – würde man die gesundheitliche Betreuung der MitarbeiterInnen auf ökonomische Erwägungen reduzieren. Schutz und Förderung der Gesundheit der MitarbeiterInnen haben nicht nur ökonomische, sondern auch ethische Dimensionen. Sie sind ein Gebot ökonomischer Vernunft und eine moralische Verpflichtung.

Dies gilt es umso mehr zu betonen, als nach Angaben der ILO in jedem Jahr mehr als 250 Millionen Arbeitnehmer Arbeitsunfälle erleiden, und mehr als 300.000 getötet werden. Berücksichtigt man all jene, die einer Berufskrankheit erliegen, so ergibt sich eine jährliche Todesrate von mehr als einer Millionen Menschen.

(4) Weil sich in Art und Umfang von Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung ein Stück Unternehmenskultur ausdrückt.

(5) Weil sich die Rahmenbedingungen für Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung verändert haben.

Technische und gesellschaftliche Entwicklungen – sie bilden gleichsam einen Rahmen für Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung im Betrieb – machen auch und gerade vor einem multinationalen Unternehmen nicht halt und erfordern entsprechende Anpassungsprozesse.

Diese Rahmenfaktoren haben sich in den letzten Jahren gravierend verändert und stellen neue Anforderungen an den betrieblichen Gesundheitsschutz. Stichwortartig seien hier nur genannt: neue Rechtsvorschriften, Belastungswandel, Wertewandel, demographische Entwicklung (Altersstruktur), neue Produktions- und Arbeitsformen, Wandel des Krankheitspanoramas.

Aus all dem folgt, dass es bei VOLKSWAGEN für Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung fünf Gründe gibt:

- Erfüllung von (nationalen und internationalen) Rechtsvorschriften
- ökonomische Erwägungen
- humanitäre und soziale Verpflichtung
- Wandel der Rahmenbedingungen
- VOLKSWAGEN-Unternehmenskultur

Anforderungen an den Gesundheitsschutz
National und international besteht Einvernehmen darüber, dass der betriebliche Gesundheitsschutz bestimmte Mindestaufgaben zu erfüllen hat:


- Beratung des Arbeitgebers beim Arbeits- und Gesundheitsschutz

- Überwachung der Arbeitsumwelt

- Überwachung der Gesundheit der Arbeitnehmer

- Information, Ausbildung und Beratung in gesundheitsrelevanten Fragen
Diese Mindestaufgaben sind vorrangig auf die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten ausgerichtet.

Weitergehender sind die Ziele der Arbeitsmedizin, wie sie gemeinsam von ILO und WHO bereits 1950 und vom Joint ILO/WHO-Committee für Arbeitsmedizin 1995 definiert worden sind. Die Verhinderung von Gesundheitsbeeinträchtigungen und Gesundheitsschäden werden um Erhalt und Förderung des Wohlbefindens sowie um den gesundheitsadäquaten Mitarbeitereinsatz ergänzt.

VOLKSWAGEN-Unternehmens- und Gesundheitsphilosophie

Allgemeine Basis für die gesundheitliche Betreuung der MitarbeiterInnen bei VOLKSWAGEN bildet die Unternehmensphilosophie. Sie gilt für den gesamten VOLKSWAGEN-Konzern.

Aus der Unternehmensphilosophie leitet sich die Gesundheitsphilosophie ab. Ihr zufolge sind Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung ein Ausdruck sozialer Verantwortung und ein Gebot ökonomischer Vernunft. Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung sind also sozial und wirtschaftlich motiviert.

Schutz und Förderung der Gesundheit bedeutet dabei mehr als das Verhindern von Unfällen und (Berufs-)Krankheiten. Es gilt, die physische und psychische Leistungsfähigkeit und die Leistungsbereitschaft der MitarbeiterInnen langfristig zu erhalten und zu fördern. Wohlbefinden und die Entwicklung von Kompetenz gehören ebenso dazu wie die Förderung von Initiative, Motivation und Engagement.

So verstanden, leisten Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung einen Beitrag zur Personal- und Organisationsentwicklung. Sie ist darüber hinaus Bestandteil des Total Quality Managements.

Schutz und Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter sind gemeinsames wichtiges Anliegen von Management und Betriebsrat und integraler Bestandteil der Personalpolitik.

Ziele von Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung:
Welche Ziele verfolgen wir bei VOLKSWAGEN mit Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung?


Wir wollen

unsere MitarbeiterInnen vor (Berufs-)Krankheiten und Unfällen schützen,

die Gesundheit und das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen fördern,

das Engagement der MitarbeiterInnen fördern,

die Nützung und Entwicklung von Kompetenz ermöglichen,

den Gesundheitsstand erhöhen und zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit beitragen.

Gesundheitliche Betreuung bedeutet bei VOLKSWAGEN also mehr als Verhinderung von Unfällen und Berufskrankheiten. Die Leistungsfähigkeit und die Leistungsbereitschaft der MitarbeiterInnen sollen langfristig erhalten bleiben und gefördert werden. Die gesetzlichen Vorgaben im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes werden dabei traditionell als Mindestvorschriften interpretiert, über die ein Unternehmen freiwillig hinausgehen kann - sofern es sachlich sinnvoll und ökonomisch vertretbar ist.

Dementsprechend gibt es bei der gesundheitlichen Betreuung unserer MitarbeiterInnen

Pflichtaufgaben (Aufgaben, die sich aus Rechtsvorschriften ergeben) und

"Kür"-Aufgaben (freiwillige Leistungen des Unternehmens).
Zu den Pflichtaufgaben gehören u.a. die arbeitsmedizinische Beratung, die Arbeitsplatzgestaltung, arbeitsmedizinische Untersuchungen, Rehabilitation sowie die Akutversorgung und Erste Hilfe. Zu den "Küraufgaben" gehören u.a. Gesundheitsförderung, Gesundheitscoaching, Mitwirkung an der Produktentwicklung sowie umweltmedizinische Beratung.

Gesundheit ist unteilbar. Was in Deutschland die Gesundheit beeinträchtigt, kann z.B. in Mexiko oder Brasilien auch nicht gesund sein. Die Ziele und Aufgaben des Gesundheitsschutzes gelten grundsätzlich überall.

Wir haben deshalb für den VOLKSWAGEN-Konzern Leitlinien zum Gesundheitsschutz und zur Gesundheitsförderung formuliert. Mit diesen Leitlinien soll für sämtliche MitarbeiterInnen eine angemessene gesundheitliche Betreuung gewährleistet werden - unabhängig von unterschiedlichen nationalen Rechtsvorschriften. Erreicht wird dies durch definierte Mindeststandards, verbindliche Handlungsanleitungen und Empfehlungen.

Die Leitlinien, die vom Konzernvorstand und vom Konzernbetriebsrat unterschrieben worden sind, gelten für den gesamten VOLKSWAGEN-Konzern. Konzern meint dabei rund 306.000 MitarbeiterInnen, die 1999 in 42 Produktionsstandorten in aller Welt 4,8 Mio. Fahrzeuge produziert haben.

Konzernweit gilt u.a. verbindlich, dass

die gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung Priorität hat,

die Gesundheit der MitarbeiterInnen durch medizinische Vorsorgeuntersuchungen überwacht werden muss,

arbeitsbedingte Gesundheitsgefährdungen ermittelt werden müssen,

Management, Arbeitnehmervertretung und MitarbeiterInnen umfassend in gesundheitlichen Fragen beraten werden müssen,

eine bedarfsgerechte Allgemein- und Rettungsmedizin zu gewährleisten ist und

der Gesundheitsschutz über eine bestimmte personelle und sachliche Ausstattung verfügen muss.
Selbstverständlich bestehen Unterschiede bei den gesundheitlichen Problemlagen und bei den speziellen Aktivitäten der örtlichen betrieblichen Gesundheitsschutze. Aus diesem Grund werden bestimmte Maßnahmen und Programme in den Leitlinien lediglich empfohlen. Volkswagen do Brasil beispielsweise hat kürzlich einen internationalen Preis für ein Aids-Präventions-Programm erhalten.

Grundsätze bei der Zielverfolgung

Bei der Verfolgung der genannten Ziele orientieren wir uns an drei Grundsätzen:

(1) Eigenverantwortung: Jeder einzelne Mitarbeiter ist für seine Gesundheit selbst mit verantwortlich. Dies ist um so mehr zu betonen, als bei vielen Menschen Gesundheitsbewusstsein und gesunde Verhaltensweisen wenig ausgeprägt sind ("Verborgenheit der Gesundheit")

(2) Subsidiarität: Selbsthilfe hat grundsätzlich Vorrang vor Fremdhilfe.

(3) Solidarität: Das Unternehmen wird dort unterstützend/hilfeleistend tätig, wo der einzelne an die Grenzen des Zumutbaren stößt.

Hinzu kommen einige Prinzipien, die sich als Grundlage erfolgreicher Arbeit bewährt haben:

permanenter, offener Dialog mit allen Beteiligten

aktive Einbeziehung der Mitarbeiter

prospektive Mitgestaltung der Arbeitswelt

problem- und zielgruppenorientierte Arbeit

Ganzheitlichkeit der Betreuung

permanente Überprüfung und innovative Weiterentwicklung

konsequente Berücksichtigung von Kosten-Nutzen-Aspekten

Struktur und Module von Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung

Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung sind modulartig aufgebaut. Auf diese Weise ist problem- und zielgruppenbezogenes Agieren möglich. Neben allgemeingültigen Grundmodulen existieren Zusatzmodule, die situationsspezifisch eingesetzt werden.

Grundmodule sind - neben einer qualitativ hochwertigen und bedarfsorientierten medizinischen Betreuung -

gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung,

Mitarbeiterbeteiligung und

Information / Kommunikation.

Die gesundheitsgerechte Gestaltung der Arbeitswelt hat grundsätzlich Vorrang vor anderen Maßnahmen. Sie umfasst mehr als ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, Ergonomieabnah-men und Gefährdungsanalysen. Eine Beschäftigungsgarantie, innovative Arbeitszeitmodelle und neue Formen der Arbeitsorganisation gehören ebenso dazu wie persönliche Entwicklungspläne und der Schutz vor Mobbing, Diskriminierung und sexueller Belästigung. Bei VOLKSWAGEN werden die MitarbeiterInnen an allen Dingen, die ihre Gesundheit direkt oder indirekt berühren, soweit wie möglich aktiv beteiligt. Basis hierfür bildet die Überzeugung, dass die MitarbeiterInnen zur Beteiligung fähig sind (KÖNNEN), sie sich beteiligen wollen (WOLLEN) und ihnen auch die Möglichkeit dazu gegeben werden muss (DÜRFEN).

Bewährte Formen der Beteiligung sind u.a. systematische, erweiterte Arbeitsplatzbegehungen, spezielle Workshops, Gesundheitszirkel, Mitarbeiterbefragungen, das Tryout-Verfahren, das Arbeitsmedizinische Lastenheft, das Ideenmanagement und Gruppenarbeit.

Information und Kommunikation sind zentrale Elemente des Gesundheitsmanagements. Sie umfassen unterschiedliche Ebenen und erstrecken sich auf das Unternehmen selbst und auf das Unternehmensumfeld.

Innerhalb des Unternehmens sind allgemeine Betreuungsgespräche durch die Vorgesetzten, fürsorgliche Rückkehrgespräche ("arbeitsmedizinisches Lastenheft"), eine kontinuierliche Gesundheitsstand-Berichterstattung sowie das Angebot von Beratungsgesprächen im betrieblichen Gesundheitswesen von besonderer Bedeutung.

Außerhalb des Unternehmens sind besonders wichtig der Dialog mit den Haus- und Fachärzten sowie die Kommunikation mit den Sozialversicherungsträgern.

Zu den Zusatzmodulen, auf die hier nicht detailliert eingegangen werden soll, gehören

die betriebliche Gesundheitsberichterstattung (Diagnose des Ist-Zustandes, Analyse und Dokumentation der belastungs- und gesundheitsbezogenen Situation),

das Gesundheitscoaching (ganzheitliches gesundheitliches Betreuungsprogramm),

umfassende Aufklärung und Beratung,

problem- und zielgruppenorientierte Gesundheitsförderungsprogramme (Verhaltensbeeinflussung, Förderung des Gesundheitsbewusstseins, Reduzierung von gesundheitlichen Risikofaktoren, Steigerung der allgemeinen Fitness),

die Früherkennung von Risikofaktoren (frühzeitige Identifizierung und Beratung von Mitarbeitern, bei denen gesundheitliche Risikofaktoren vorliegen),

leistungsfähigkeitsadäquater Mitarbeitereinsatz (Einsatz der MitarbeiterInnen auf solchen Arbeitsplätzen, die möglichst weitgehend ihrer psycho-physischen Leistungsfähigkeit entsprechen),

Rehabilitation (systematische Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess nach Krankheit oder nach Unfall).
Diese Module sind ebenfalls wichtig und notwendig, sie haben jedoch mehr unterstützenden und flankierenden Charakter.

Die Kosten-Nutzen-Frage

Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung sind für ein Unternehmen mit Kosten verbunden. Angesichts dessen ist die Kosten-Nutzen-Frage nicht nur legitim, sie muss sogar gestellt werden, um Fehlallokationen zu vermeiden und begrenzte Ressourcen optimal einsetzen zu können.

Bekanntlich sind Kosten-Nutzen-Aussagen im Bereich von Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung aufgrund zahlreicher Operationalisierungs- und Messprobleme besonders schwierig. Insbesondere die Messung und Bewertung des Nutzens stoßen auf große Schwierigkeiten.

In vielen Fällen lässt sich der Nutzen von Maßnahmen und Programmen nicht exakt quantifizieren und monetär bewerten. Hier bleibt nur der "Plausibilitätsbeweis": die Logik und die Erfahrungen sprechen für den Nutzen.

Ungeachtet aller Mess- und Bewertungsprobleme zeigen die Erfahrungen bei VOLKSWAGEN, dass sich Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung wirtschaftlich positiv auswirken. Sie haben u.a. wesentlich dazu beigetragen, dass

die Arbeitsunfähigkeitshäufigkeit gesunken ist. Nach den Daten der VW-BKK betrug die durchschnittliche Krankheitshäufigkeit 1986 zweimal, 1997 und 1998 einmal. Die durchschnittlichen Fehltage betrugen 1986 24 Tage, 1997 10,4 Tage und 1998 10,9 Tage;

sich die Gesundheitsquote über die letzten Jahre hinweg deutlich verbessert hat. Sie ist von 91,7 % im Jahr 1988 auf 95,7 % im Jahr 1999 gestiegen.
Fazit

Ein Unternehmen, das im Wettbewerb erfolgreich bestehen will, braucht leistungsfähige und leistungsbereite MitarbeiterInnen. Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung leisten hierzu einen wichtigen Beitrag.

Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung führen nicht nur zu mehr Gesundheit im Betrieb, sondern helfen auch die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Sie nutzen dem Unternehmen und den MitarbeiterInnen. Was den Mitarbeitern schadet, schadet auch dem Unternehmen - und vice versa.

Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung dürfen nicht auf bloße Kosten-Nutzen-Kalküle reduziert werden. Schutz und Förderung der Gesundheit der MitarbeiterInnen sind vor allem eine humanitäre und soziale Verpflichtung.

Die Maxime bei VOLKSWAGEN lautet: Wer von den Mitarbeitern Leistung fordert, muss auch deren Gesundheit schützen und fördern.
Metainfo:
Autor: Dr. Bodo Marschall; Copyright: Dr. Bodo Marschall, Volkswagen AG; Publiziert von: Harald Kviecien (kviecien)
factID: 115694.1; Publiziert am 08 Dez. 2002 17:42