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Die Top Ten ´2002 der Zukunftsliteratur
 
empfohlen von der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ).

Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen in Salzburg sammelt und bewertet aktuelle Zukunftsliteratur vornehmlich des deutschen Sprachraums und stellt diese in ihrer Zeitschrift pro ZUKUNFT vor. Über 200 Titel wurden im vergangenen Jahr analysiert und bewertet. Mit den „Top Ten der Zukunftsliteratur“ hebt das aus Alfred Auer, Hans Holzinger und Walter Spielmann bestehende JBZ-Team „zehn wichtigste Neuerscheinungen“ des abgelaufenen Jahres besonders hervor, die „aktuelle Zukunftsthemen zum Inhalt haben und insbesondere neue Sichtweisen eröffnen“.

Brisanz - Innovation - Praxisbezug - Fakten - Lesefreundlichkeit

Die „Top Ten des Jahres 2002“ wurden nach fünf Kriterien ausgewählt: Gesellschaftliche Brisanz (Aktualität, Dringlichkeit), 2. Innovation (neue Ansätze, Originalität) 3. Praxisbezug (konkrete Handlungsvorschläge, Beispiele), 4. Fakten (wichtige Daten) sowie 5. Lesefreundlichkeit (Zugang für breiteres Publikum, Lesevergnügen). Maximum: 10 Punkte pro Kriterium.

Eines der zentralen und wohl am kontroversesten diskutierten Themen des Jahres 2002 war der Prozess der Globalisierung, zu dem drei Titel ausgewählt wurden. Ulrich Beck plädiert in „Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter“ (München, Beck) sehr engagiert für mehr politische Gestaltung der Globalisierung und für eine Kooperation mit den Initiativen der Zivilgesellschaft.
Die Entstehung der globalisierungskritischen Bewegung, ihre Forderungen sowie ihre Vielfalt in anschaulicher Weise vermittelt der Sammelband „Globaler Widerstand. Internationale Netzwerke auf der Suche nach Alternativen im globalen Kapitalismus“ (Münster, Westfälisches Dampfboot).

Die Grenzen der Solidarität. Europa - USA

Einen zukünftig wohl an Brisanz gewinnenden Aspekt der internationalen Politik thematisiert die ehemalige Schweizer Nationalratspräsidenten Gret Haller mit ihrem mutigen Plädoyer für eine eigenständige europäische Politik gegenüber den USA in „Die Grenzen der Solidarität. Europa und die USA im Umgang mit Staat, Nation und Religion“ (Berlin, Aufbau-Verl.).
Aus der Vielzahl an anlässlich des Umweltgipfels von Johannesburg zum Thema Nachhaltigkeit erschienenen Publikationen empfiehlt das JBZ-Team insbesondere den Band „Nach uns die Zukunft. Der globale Konflikt um Gerechtigkeit und Ökologie“ (Frankfurt/M., Brandes & Apsel) des Ökologen Wolfgang Sachs vom Wuppertal-Institut. Dieser war auch hauptverantwortlicher Redakteur für ein von internationalen ExpertInnen verfasstes „Johannesburg-Memorandum“ der Heinrich-Böll-Stiftung (www.boell.de), das zur besten Publikation des Alternativgipfels gekürt wurde.
Zahlreiche Vorschläge für den notwendigen Kurswechsel in Richtung Nachhaltigkeit enthält der „Wegweiser für ein zukunftsfähiges Deutschland“ (München, Riemann), der auch für andere Länder Aufschlussreiches bietet.

Ölwechsel, die Energiewende

Mehrere Neuerscheinungen beschäftigten sich mit der notwendigen Energiewende. Von diesen ausgewählt wurde die vom Global Challenges Network herausgegebene Publikation „Ölwechsel.
Das Ende des Erdölzeitalters und die Weichenstellung für die Zukunft“ (München, Dt. Taschenbuch-Verlag). Die Studie beeindruckt durch brisante Fakten zu den verbleibenden Ölreserven, den politischen Konflikten um das Erdöl sowie durch engagierte Alternativstrategien.

Tücken des Konsums

Auf informative und zugleich unterhaltsame Weise verweist der vom Autorentrio John de Graaf, David Wann und Thomas H. Nylor verfasste Band „Affluenza. Zeitkrankheit Konsum“ (Riemann-Verl. ) auf die Tücken unserer Müll und unglückliche Menschen produzierenden Konsumgesellschaft. In gewohnter Radikalität nimmt Carl Amery diesmal die Religionen in die Pflicht, wenn er in „Global Exit. Die Kirchen und der totale Markt“ (München, Luchterhand) deren Aufgabe zur Weisung eines spirituellen Weges jenseits der Kommerzialisierung unseres Lebens einfordert.
Aus der Zukunfts- und Trendforschung werden die von Matthias Horx herausgegebenen „Top Trends 2010“ (Zukunftsinstitut) besonders empfohlen, weil sie einen guten Überblick über mögliche Zukunftsentwicklungen geben und diese anschaulich vermitteln.

An den Quellen des Terrors

Die Wahl von Peter Sloterdijks Essay „Luftbeben. An den Quellen des Terrors“ (Frankfurt/M.: Suhrkamp) schließlich wird begründet mit dessen scharfsichtiger Analyse der Perfektionierung der staatlichen Gewaltmittel im 20. Jahrhundert, die weit über den „11. September“ hinausweist. Sein Plädoyer für die „Neu-Einrichtung menschengerechter Maßverhältnisse nach dem Einbruch des Maßlosen“ jenseits einer totalitären Rüstungs- und Gewaltdynamik ist wohl angesichts des drohenden neuen Krieges gegen den Irak höchst aktuell und ist als geeignete Richtschnur für ein sozial und naturverträglich(er)es 21. Jahrhundert zu empfehlen.

Als besondere Neuerscheinung im Zeitschriftensektor empfiehlt das JBZ-Team die Halbjahresschrift „Natur und Kultur“ (Bad Mitterndorf/Österreich, www.natur-kultur.at), die sich durch Tiefgang, Internationalität und radikale Sichtweisen auszeichnet.
Die ausführlichen Besprechungen der „Top Ten 2002“ finden Sie hier: Top Ten 2002 der Zukunftsliteratur oder auf der Homepage der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen. Die prämierten Bücher und mehr als 11.000 weitere Titel in der Robert-Jungk- Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ) stehen für interessierte Leser bereit.
Robert-Jungk-Platz 1, 5020 Salzburg, Tel.: 0043.662.873.206, Fax: DW 14 eMail: jungk-bibliothek@salzburg.at)
Das JBZ-Jurorenteam: Dr. Alfred Auer, Mag. Hans Holzinger, Dr. Walter Spielmann

Metainfo:
Autor: Harald Kviecien; Copyright: One Health Forum; Publiziert von: Harald Kviecien (kviecien)
factID: 117987.1; Publiziert am 25 Feb. 2003 17:03
 
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