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Voraussetzungen für kulturelle Anpassung
 
Für die Technik ist globale Mobilität schon seit vielen Jahren keine Herausforderung mehr. Für den Menschen bedeutet das Verlassen seiner heimatlichen Umgebung und das Niederlassen in einem fremden Land noch immer eine große Herausforderung. Heimatliche Werte und Gewohnheiten lassen sich in aller Regel nicht auf die neue Umgebung übertragen. Im Gegenteil, um eine gewisse Akzeptanz in dem neuen Land zu erlangen, ist es unumgänglich seine Gewohnheiten an die neuen landestypischen Gepflogenheiten anzupassen.
Dabei ist zu beachten, dass je unterschiedlicher die beiden Kulturen, also die alte gewohnte im Vergleich zu der neuen fremden Kultur, desto größer ist die Kluft, die es bei einem Anpassungsprozess zu überbrücken gilt.
Der Prozess der Anpassung bedeutet allerdings nicht, dass die eigenen Verhaltensweisen, Werte und Normen komplett aufgegeben werden sollen. Ein solches vollständiges Ersetzten der eigenen Normen würde eine spätere Rückkehr in das Geburtsland enorm erschweren.

Vielmehr wird der Einzelne in der Regel nach und nach ein zweites Verhaltensmuster entwickeln und, je nach Umgebung, verstärkt auf das eine oder andere zurückgreifen.

Um überhaupt in der fremden Kultur ein zweites, angepasstes Verhaltensmuster zu entwickeln, sind einige Voraussetzungen unumgänglich.

Bereitschaft zur Anpassung
Bereitschaft ist wohl eine der wichtigsten Voraussetzung für eine kulturelle Anpassung.
Die eigene Kultur und Gesellschaft sorgen für ein Stück Sicherheit und haben eine gewisse Bedeutung für den Einzelnen. Was einmal gelernt wurde, wird als gültig betrachtet, als unveränderbar angesehen und ungern aufgegeben. Es fällt oftmals schwer, einzugestehen, dass andere Werte und Normen den eigenen vertrauten gleichwertig sein können.

Innere Sicherheit und Stabilität
Ein kultureller Anpassungsprozess wird in den seltensten Fällen ohne persönliche Rückschläge ablaufen. Es wird immer wieder Punkte geben, an denen man sich in der Fremde missverstanden fühlt, wo Frustration und Ablehnung überwiegen. Innere Sicherheit und Stabilität hilft, solche Phasen zu überstehen. Phasen, bei denen sich Person mit schwachem Ego, mit wenig Selbstvertrauen, sehr viel schwerer tun, diese zu überstehen.

Klare Vorstellung der Rollenfunktion
Vor allem bei Personen, die sich von einem hoch entwickelten Land in einem Dritte Welt Land niederlassen ist dieses Phänomen beobachtbar. Sie kommen mit falschen Vorstellungen in das Land und bewerten ihre Rolle in der neuen Umgebung völlig falsch.
Begriffe wie „Überlegenheit“ und „Unterlegenheit“ können zu einer Einstellung führen, die von den Personen des Gastgeberlandes missbilligt wird. Ein Neuankommender sollte sich im klaren sein, welche Rolle er einnehmen will und kann und welche Rolle von Fremde gegenüber den Einheimischen erwartet wird.

Involviertheit
Kulturelle Anpassung kann weder theoretisch gelehrt noch erlernt werden. Kulturelle Anpassung muss im Alltag erlebt werden. Sie muss mit Versuchen, Irrtümern und Fehlern verbunden sein. Dazu gehört, dass die fremde Person in die neue Umgebung involviert wird
Je breiter und umfassender der Fremde in die einzelnen Aspekte der neuen Gesellschaft integriert wird, umso größer ist die Chance, dass der kulturelle Anpassungsprozess schnell und erfolgreich verläuft.

Kognitive Ziele
Der Schlüssel zu einer echten Involviertheit ist die Kenntnis der Sprache des Gastlandes. Kommunikation ist ein, wenn nicht der wichtigste Faktor bei einem Anpassungsprozess. Nur mit dem Erlernen und Anwenden der fremden Sprache kann eine Involviertheit in das alltäglich gesellschaftliche Leben gelingen.
Des weiteren sollte sich ein Neuankommender auch Kenntnisse über geographische, ökonomische und politische Aspekte aneignen – Idealerweise nicht nur aus zeitgenössischer Sicht sonder auch aus historischer. Gerade die Rahmenbedingungen eines Landes bedingen maßgeblich die Kultur des Landes. Ein Kennen der Rahmenbedingungen erleichtert auch das Verstehen der fremden Kultur.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kenntnis der sozialen Institutionen des Landes. Das religiöse System, die Familienstruktur, Status-Hierarchie sind einige Beispiele, die unter den Aspekt soziale Institutionen fallen.


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Author: Frank Haufler; Published by: Jochen Ungermann (JochenUngermann)
factID: 123198.2 (...history); published on 14 Jul. 2003 15:00
 
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