Anfang Juli veranstaltete der ASC die erste Sommersportwoche in seiner Geschichte. Christopher Hammerer begab sich aus diesem Grund auf ungewohntes Terrain als Schriftsteller und verfasste folgenden launigen Rückblick über das "veranstaltungstechnische Neuland" für den ASC.
Einen ausgbiebigen Bildbericht zur Woche finden Sie unter: 1. ASC- Sommersportwoche in Rust am See
1. ASC- Sommersportwoche
7.- 11. Juli 2010
Rust am Neusiedlersee
Nach einer Unzahl von winterlichen Skikursen, an denen eine unzählige Menge von begeisterten Kindern und Jugendlichen teilgenommen hatte, betrat der ASC am Mittwoch, den 7. Juli 2010, veranstaltungstechnisches Neuland: Die erste Sommersportwoche in der ASC-Historie in Rust am Neusiedlersee nahm ihren Anfang. Nach dem traditionsgemäßen Stopp in der Meytensgasse, wo das Gepäck in zwei Pkws – gefahren von Nina Ent und ihrer Mutter (Dankeschön an dieser Stelle) – verladen wurde, ging es zur Baustelle Südbahnhof, von wo ein Zug die (restlichen) 12 TeilnehmerInnen und die 2 Trainer und deren Fahrräder ins Burgenland bringen sollte. Nach einer einstündigen Zugfahrt, kamen wir schließlich in Schützen am Gebirge an, wo uns noch eine (zumindest theoretisch) 12 km lange Strecke zu unserem Quartier in Rust mit dem Fahrrad erwartete (daher der Gepäcktransport mit den Autos). Praktisch spulten wir nach einigen „Verfahrern“ rund 15 Kilometer, inklusive Bergwertung über den Steinbruch in St. Magarethen, ab.
Bei der Zimmeraufteilung trat das erste Problem auf, dass unsere fünf liebevoll genannten „Mungos“ (Lukas, Lucas, Patrick, Jan und Vinzi) sich ein Zimmer teilen wollten, es aber kein Fünfbett-Zimmer gab. Jegliche Versuche, die Leitung der Jugendherberge bzw. das Trainerteam von der Möglichkeit und Notwendigkeit einer zusätzlichen Matratze im Zimmer zu überzeugen, wurde mit der Argumentation des Platzmangels abgelehnt (wie dieses Problem zu lösen gewesen wäre siehe unten). So kam Vinzi schließlich zu den „Großen“ (Alex, Valentin und Christopher) ins Zimmer. Die Mädchenpartie (Elli, Nina, Winy, Meli und Ali) war da unkomplizierter, genauso wie das Trainerteam (Philipp und Christoph). Damit wäre auch die unauffällige Aufzählung aller TeilnehmerInnen abgeschlossen und dieser Bericht kann wieder zu den essentiellen Dingen übergehen.
Zu Beginn ging es ins angrenzende Seebad, wo erst einmal überprüft wurde, ob der See wirklich so schlammig ist wie behauptet (Valentin hatte dafür eine ganze Reihe von Vergleichen und Beschreibungen auf Lager, die letztendlich in einem Vergleich mit dem Golf von Mexiko – Stichwort Ölkatastrophe – gipfelten).
Danach wurde nach einer ersten Trainingseinheit, ganz im Zeichen des bevorstehenden WM-Halbfinales Deutschland gegen Spanien, eben jenes Spiel nachgespielt, wobei die beiden einzigen Deutschlandfans Antonia „Winy“ Dolezal und Christopher „*beliebigen Spitznamen einfügen*(Auswahl siehe unten)“ Hammerer von den beiden Trainern und Jan „Elfmeterkiller“ Nowak unterstützt wurden und so das Ungleichgewicht „nur“ bei 5 gegen 10 lag. Nach einem spannenden Spiel, welches 3:3 endete, ging es schließlich ins Elfmeterschießen, welches Deutschland 3:2 für sich entscheiden konnte (wohlgemerkt nach 10 Elfmetern auf beiden Seiten). Beendet wurde der Tag schließlich mit einer Schnitzeljagd durch Rust.
Am zweiten Tag fand die groß angelegte Neusiedlersee Umrundung auf dem Programm: Zuerst ging es nach Mörbisch, von wo ein kurzes Stück mit der Fähre nach Illmitz zurückgelegt wurde, dann weiter nach Weiden, in Neusiedl/See folgte schließlich die Mittagspause, bis es über Purbach wieder zurück nach Rust ging. Die etwa 82 km wurden in unter 4 Stunden Fahrzeit zurückgelegt (mit einer beachtlichen Durchschnittsgeschwindigkeit von über 22 km/h) – bei Temperaturen jenseits der 30°C, wohlgemerkt.
Und weil uns das soviel Freude gemacht hat, begannen wir den nächsten Tag gleich mal mit einem Morgenlauf um 8 Uhr.
Danach stand an diesem Tag sportliche Betätigung im Seebad auf dem Programm, wie Beach Volleyball und Fußball. Dabei segnete uns Philipp wieder mit seiner Philosophie über den Sport mit dem runden Leder (bzw. Kunststoff heutzutage) und erklärte uns, dass neben „Eins zu Null“ mit das Beste im Fußball „Sieg durch Ballverschießen“ sei, was er auch sogleich (unabsichtlich, Anm. der Redaktion) praktizierte. Zwischendurch picknickten wir auch wieder gemütlich auf der Wiese, wobei neben Schinken-Käse Semmeln auch die „attraktiven Äpfel“ heiß begehrt waren.
Am Nachmittag ging es dann noch in den 15 Kilometer entfernten Ort Donnerskirchen (natürlich mit dem Fahrrad), wo sich jeder am zweiten (inoffiziellen) Hauptsport des ASCs, dem Golfen, versuchen, und für künftige ASC Golf Trophies trainieren konnte. Mittlerweile war auch Tommy als dritter Trainer zu uns dazu gestoßen und zeigte gleich, was er beim Golfen so drauf hat.
Am Abend bewiesen unsere Mungos (übrigens der Name einer Sicherheits- und Reinigungsfirma der ÖBB, siehe www.mungos.at, falls sich wer dafür interessiert,....) ihren Einfallsreichtum und zeigten, wie das eingangs angesprochene Problem des 5. Bettes in ihrem Zimmer gelöst hätte werden können: Sie verfrachteten eine Matratze samt Lattenrost (!) auf die Querbalken unterhalb der Decke, die von den Trainern auch nach längerer Zimmerdurchsuchung nicht gefunden werden konnte.
Am vorletzten Tag konnten wir alle das Windsurfen ausprobieren, wobei sich die Praxis nach einem Trockentraining, professionell geleitet von Tommy, als schwierig herausstellte, nicht weil es den ASClern an den Fähigkeiten gemangelt hätte, sondern weil schlicht und ergreifend der erhoffte Wind ausblieb.
In den frühen Abendstunden stand dann das Highlight der Woche auf dem Programm: der erste ASC-Triathlon. Die Teildistanzen wurden nach langem Überlegen schließlich wie folgt festgelegt: ca. 200 m schwimmen, gefolgt von 8 km Radfahren und 2,2 km laufen. Die Spannung vor dem Start war regelrecht greifbar und die Aufstellung der Fahrräder und der Schuhe, Helme und Sportsachen für nach den Schwimmbewerb erfolgte mit höchster Präzision. Nach dem Start vom Steg des Seebads und dem Kampf durch eine verdutze Menschenmasse, wurde schon beim Sockenanziehen um jede Sekunde gefightet. Beim Radfahren gab es dann schließlich verschiedene Probleme, wie einparkende Autos, andere (Geister-)Radfahrer und jähzornige Autofahrer. Antonia Dolezal, die nach einer ausgezeichneten Schwimmleistung als erste auf die Radstrecke ging, kam sogar zu Sturz, verlor anschließend viel Zeit auf dem Rad, kämpfte sich dann aber beim Laufen eindrucksvoll wieder zurück.
Den Triathlon entschied schließlich Alexander Langmann nach hervorragenden Leistungen in allen Teilabschnitten in 32min55s, knapp gefolgt von Valentin Lewisch, für sich. Eine detailierte „Ergebnisliste“ dieses Rennen findet sich- integriert in einer Bildergeschichte- auf unserer Homepage.
Am Sonntag und letzten Tag unserer schönen Woche gingen wir noch Tretboot fahren, wobei aus der anfänglichen Tretbootregatta eine epische Tretbootschlacht wurde, bei der die Mungos, mit Unterstützung des „neutralen“ Fotografen und Dokumentaristen Christopher, zwei der drei anderen Boote enterten und schließlich zu fünft drei Boote besetzten, während sich die restlichen neun Personen auf dem Trainerboot drängten, das aus persönlichen Interessen verschont bleiben musste, befand sich doch auf diesem (nein, ich meine nicht wegen unseren Trainern) der Rucksack mit all unseren Wertsachen, von uns auch der „10 000 Euro Rucksack“ genannt.
Schließlich wurde die Jugendherberge noch ein letztes Mal in ihren Grundmauern von unserer „Mungo-Disko“ erschüttert, bevor es wieder zurück nach Wien ging.
Wir können nun zurückblicken auf eine wirklich gelungene Woche, mit viel Spaß, Sport, gutem Wetter, insgesamt 165 zurückgelegten Kilometern mit dem Fahrrad und den üblichen philosophischen Gesprächen, etwa über die Seelen- oder Nicht-Seelenlosigkeit eines Laternenmastes oder ob Fisch Fleisch ist, und wenn nein, warum nicht (Also wenn hier keine Anmerkung der Redaktion auftaucht....)
Wenn Sie, verehrter Leser, nun diese Zeilen lesen, wird es bereits wieder kälter geworden sein, der Wind weht wieder vermehrt gegen unsere Gesichter und durch unsere Haare, die Blätter der Bäume bereiten sich auf ihre Verfärbung vor und die Niederschlagsmenge nimmt wieder zu. Der Winter nähert sich bereits von der Ferne und damit die Zeit, die für einen Schiklub am bedeutsamsten ist. In etwas mehr als einem Monat startet die Skisaison für den ASC mit dem jährlichen Herbstkurs am Gletscher. Doch der ASC und seine Mitglieder haben bewiesen, dass sie auch im Sommer und abseits der Skipiste hervorragende Kurse abhalten können und die 1. ASC-Sommersportwoche einen erfolgreicher Start eines neuen Kapitels in der ASC-Geschichte darstellte, was nur möglich war, dank der organisatorischen Leistung eines engagierten und mit Freude arbeitenden Trainerteams, sowie eines jungen Rennteams, welches mit der Zeit eng zusammengewachsen ist und mit seinen Ideen diese Sportwoche erst ermöglichte.
Christopher Hammerer
[1] eine kleine Auswahl: Hammi, Hämmi, Häm, Ham and Eggs, Kiko, Chefstatistiker, Gletscherschmelze, Hamham,...
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