|
|
|
|
|
II.1. Verknüpfbarkeit
|
|
|
Durch die
Zusammenarbeit via Internet liegen Informationen immer häufiger online
vor und und können über Verweise (Links) netzartig miteinander
verknüpft werden: sogenannte Hypertexte. Diese Form entspricht eher dem
Wesen des Internets, einem Netz verbundener Rechner, als die aus dem
Printbereich bekannten linearen Textformen. Komplexe, sich zudem
dynamisch ändernde Inhalte können bei fast vollständiger Vermeidung von
Redundanzen so verknüpft werden, dass eine assoziative, dem
menschlichen Denken ähnelnde Struktur entsteht.
Ein entscheidender Faktor ist dabei der Umgang mit
schriftlicher Information: In Papierform wurden und werden schriftliche
Informationen (Briefe, Artikel) vor allem bei Forschungsprojekten
nach wie vor erst in einem verhältnismäßig späten Stadium
weitergegeben. Der schriftlich vorliegende Text stellt also
üblicherweise das Ende eines längeren Gedanken- und
Formulierungsprozesses dar.
Bei der Verwendung digitaler Medien ist hier eine Änderung zu
beobachten: Schon beim Schreiben von E-Mails, deren Form noch am
ehesten dem Brief in Papierform entspricht, mehr noch allerdings bei
Kommunikationsformen wie SMS, Chat und Online-Foren, verlieren
herkömmliche Erfordernisse an Form, Rechtschreibung, Aufbau oder
Argumentationsverlauf an Bedeutung.
In den Augen mancher Rezipienten mag dies den wahrgenommenen
Wert der Information mindern. Andererseits ergeben sich durch den
niederschwelligen, unmittelbaren und prozessorientierten Zugang neue
Chancen für die gemeinschaftliche
Wissensarbeit.
Gedanken, Textbausteine und Argumente werden schon in einem
sehr frühen Stadium und z.T. durchaus auch noch in unausgegorener
Form anderen zugänglich und damit kommentierbar, erweiterbar und
verbesserbar gemacht. Diese online, in schriftlicher Form stattfindende
Arbeit integriert Informationen, die üblicherweise nur Bestandteil der
mündlichen Kommunikation sind, und ermöglicht die eventuell zu einem
späteren Zeitpunkt aufschlussreiche Dokumentation des Arbeitsprozesses.
Gleichzeitig eröffnet sich die Chance, die einzelnen Beiträge
zu einem sinnvollen Ganzen zu verknüpfen. Man stelle sich z.B. vor,
dass ein Kommentar einen Text kritisiert, in den inhaltlich relevante
Beiträge einer Online-Diskussion eingebunden sind. Dort wird wiederum
auf die Einladung zu einer Podiumsdiskussion mit ähnlichem Thema
verwiesen, wo gleichzeitig auch Links zu den Profilen der einzelnen
Teilnehmer zur Verfügung gestellt werden, usw.
Voraussetzung für eine Verknüpfung derartiger Inhalte zu einem
sinnvollen Ganzen ist allerdings, auf die hohe Dynamik von
Online-Inhalten, also die ständigen Veränderungen, Rücksicht nehmen zu
können. Es muss daher den Autoren möglich sein, beim Setzen eines Links
zu wählen: Will ich den Leser zum jeweils aktuellsten Stand des
Projektplans führen, oder an die ursprünglich erste Version des Plans
wie im Projektantrag vorgesehen? Erst die Möglichkeit solcher
dynamischen Links schafft die Voraussetzung für eine effiziente
Vernetzung von Online-Inhalten.
|
|
|
|
|