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4.2 Auswirkungen auf den Umgang mit Online-Information
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Weiters ist absehbar, dass die Möglichkeit der Vergabe von
Bestandsgarantien die Art und Weise des Lernens in einem Online-Umfeld
in mehreren Hinsichten beeinflussen wird.
Der grundlegendste Effekt ist wohl die Notwendigkeit für Institutionen,
schon zu Beginn eines E-Portfolio-Projekts eine langfristige
Contentstrategie zu entwickeln, gerade weil mit der garantierten
Verfügbarkeit von Information auch Kosten verbunden sind.
Auch bei den Besitzern von E-Portfolios, also den Lernenden selbst,
wird ein grundsätzlicher Reflexionsprozess darüber ausgelöst, wie mit
den von ihnen erstellten Informationen verfahren werden soll. Während
zur Zeit nach unserer Erfahrung solche Fragen üblicherweise erst
während oder nach Ende eines derartigen Projektes also zu spät
diskutiert werden, führt die Möglichkeit der Vergabe einer
Bestandsgarantie dazu, dass schon zu Beginn des Einsatzes von
E-Portfolios klargestellt werden muss, wie mit den gespeicherten
Informationen verfahren wird.
Die Lernenden wiederum müssen sich in ihrer Rolle als Autor bei der
Erstellung des Contents entscheiden, ob ein konkreter
Informationsbaustein jederzeit löschbar oder für eine bestimmte Zeit
garantiert verfügbar sein soll. Als Autor legt man damit gegenüber den
Rezipienten dar, welchen Wert man selbst der online publizierten
Information beimisst, ob man weiterhin frei über sie zu verfügen
gedenkt oder ob man für den Inhalt eine gewisse Garantie übernimmt. Es
gilt also abzuwägen, inwieweit es auf der einen Seite von Vorteil wäre,
dass sich der Wert einer Information in der Vergabe einer
Bestandsgarantie manifestiere, und inwieweit auf der anderen Seite die
Verfügungsmacht über die Information überhaupt aus der Hand gegeben
werden kann oder soll. Ermöglicht man z.B. anderen, die vergebene
Bestandsgarantie zu verlängern, gibt man unter Umständen die
Verfügungsgewalt völlig auf, setzt aber ein deutliches Zeichen, wie
sehr man sich zu der von einem selbst erstellten Information bekennt.
Natürlich bleibt jedem Eigner eines E-Portfolios auch die Möglichkeit,
auf die Vergabe von Bestandsgarantien völlig zu verzichten. Wir
vermuten allerdings, dass die Bedeutung ihrer Beiträge im Vergleich zu
anderen Inhalten mit Bestandsgarantie geringer eingeschätzt werden
wird. Auf der anderen Seite ist es auch nicht möglich, jede publizierte
Information mit einer Bestandsgarantie zu versehen. Denn abhängig von
der Grundsatzentscheidung, in welchem Kostenrahmen und in welchem
Ausmaß Garantien vergeben werden können, stehen auch den einzelnen
E-Portfolio-Eignern nur beschränkte Guthaben zur Verfügung.
Auch für die Leser von mit Bestandsgarantie ausgestatteten
Informationen ergeben sich Vorteile. Die Tatsache, dass man sich auf
die Verfügbarkeit einer gelesenen Information verlassen kann, sollte
die zurzeit bestehende Notwendigkeit reduzieren, relevante Information
selbst abzuspeichern. Momentan ist die einzige Möglichkeit und
dadurch natürlich gang und gäbe , wichtige, online verfügbare
Informationen zu dokumentieren, sie in Parallelmedien der eigenen
Festplatte oder dem eigenen Webserver zu speichern oder sie sogar
auszudrucken. Nur so ist es möglich, Inhalte, die man in sein
persönliches Lernumfeld miteinbeziehen oder auf die man in eigenen
Arbeiten verweisen will, verlässlich verfügbar zu halten. Das führt
dazu, dass Informationen mehrfach abgespeichert werden, mit allen
Problemen, die sich daraus bezüglich Speicherplatz, Datensicherheit,
Urheberrecht etc. ergeben.
Eine für den Drucker geeignete Version des Textes finden Sie hier:
Bestandsgarantie Voraussetzung für vernetzte E-Portfolios (PDF, 96 kB)
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