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3.2 Gründe für die noch geringe Nachfrage
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In der
Öffentlichkeit wird Chatten häufig als eine jugendliche, Spaß
orientierte und informelle Form des Austauschs angesehen, die nichts
mit der Arbeitswelt zu tun hat. Die Sprache ist gespickt mit vielen
neuen Modewörtern und Abkürzungen. Bisweilen wird dies als Anzeichen
eines Kulturverfalls interpretiert. Das Medium Chat wird also oft in
keinem sehr positiven Licht gesehen. Stellt man dem jedoch die
speziellen Vorteile des geschriebenen Gesprächs (Anmerkung: Uns ist
durchaus bewusst, dass mit dem Terminus Gespräch, das mündlich
Gesprochene gemeint ist. Da es zwischen face to face Kommunikation und
dem schriftlichen Chat einige Gemeinsamkeiten gibt, verwenden wir im
Folgenden häufig den Begriff Chatgespräch oder geschriebenes
Gespräch.) gegenüber, so liegt die Vermutung nahe, dass das schlechte
Image für die geringe Verbreitung von Chats im Arbeitsbereich
mitverantwortlich ist.
Ebenso dürften die offensichtlichen Defizite der seriellen Chattechnologie eine Rolle spielen
(siehe dazu
Abschnitt 3).
Die ersten Erfahrungen mit Chats werden meistens mit seriellen Chats
gemacht. Wegen der Beschränkungen dieser Art von Chats wird dann oft
die Chatkommunikation als Ganze für kaum effizient einsetzbar erachtet.
Alternative Ansätze liegen außerhalb der Vorstellungskraft der meisten
Internetbenutzer und sind noch kaum bis in die breite Öffentlichkeit
vorgedrungen. Wie den folgenden Absätzen zu entnehmen sein wird,
bestehen oft auch sehr individuelle Gründe, die zu einer Ablehnung der
Chat-Technologien führen.
Die Notwendigkeit sich in Chatgesprächen kurz und prägnant
auszudrücken, macht es mühsam, mit Höflichkeitsfloskeln zu operieren.
Das Medium drängt zur Verwendung informeller
Kommunikationsgepflogenheiten. Weiterhin ist zu bemerken, dass in
privaten Freizeitchats Schriftsymbole wie z.B. Smileys intensiv
eingesetzt werden, um das Fehlen von nonverbalen und stimmlichen
Mitteln zu kompensieren.
Der Einsatz von Chats in der Arbeitswelt erfordert demzufolge einen
informelleren Zugang zum Thema Kommunikation, was dem Anschein nach
viele Berufstätige als unangebracht empfinden.
Abschließend sind noch zwei ganz triviale Gründe für die derzeit
geringe Verbreitung von Chats in der Arbeitswelt zu nennen: Wenn ein
oder mehrere Gesprächsteilnehmer nur sehr langsam tippen können, kann
dies den Gesprächsverlauf erheblich verzögern. Daneben sind Personen,
die orthografische oder grammatikalische Schwierigkeiten haben, nur
sehr schwer zu einem Chat im Arbeitsumfeld zu motivieren.
Vollständiger Artikel zum Download:
Referenzierbarkeit als Schlüssel zum effizienten Chat (PDF, 385 kB)
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